Freitag, 16. Mai 2014

Phoenix Wright: AA #6 - Verlorene Werte

Ich wurde ja von verschiedenen Leuten darauf hingewiesen, dass der vierte Fall des ersten "Phoenix Wright" Spiels richtig gut sein soll und habe deshalb wohlweislich erst damit angefangen, als ich mir dafür gut Zeit nehmen konnte.
Die Episode begann mit einer Szene auf einem Boot. Offenbar waren dort zwei Leute und im Prinzip lief es wenig überraschend darauf hinaus, dass eine die andere erschoss. Was mich allerdings völlig unverbereitet getroffen hat war die Tatsache, dass der vermeintliche Täter wieder gezeigt wurde. Und dieser schien niemand anderer als Miles Edgeworth zu sein.
Ich hatte ja schon so ein bisschen vermutet, dass dieser Fall den Staatsanwalt in den Fokus rücken würde, aber dämlich wie ich bin, dachte ich nicht einmal im Traum daran, dass er zum Mordverdächtigen werden könnte. Vor allem dann auch noch zu einem, den ich als Spieler fast bei der Tat beobachten konnte! Ich war da schon vollkommen gespannt, wie die Auflösung aussehen würde, denn eines dürfte ja trotz allem relativ klar sein: Miles Edgeworth wird am Ende dieses Falles nicht als skrupelloser Mörder verhaftet werden. Ich meine, es gibt einen Ableger der Spiele mit ihm als Hauptperson, sowas würden die doch nicht tun... oder? xD
Es wird aber noch eine Weile dauern, bis ich das herausfinden werde, erst einmal galt es überhaupt irgendwelche Informationen über die ganze Sache zu sammeln. Edgeworth selbst, der gleich mal verhaftet worden war, erwies sich nämlich als höchst unkooperativ. Er wollte weder über die Tat sprechen (und beteuerte nicht einmal seine Unschuld), noch war er scharf darauf, Phoenix als Verteidiger anzustellen. Dabei hatte er gar keine andere Alternative, weil jegliche Anwälte Edgey nicht helfen wollten - vorrangig weil der sie irgendwann in der Laufbahn ihrer Karriere mal im Gerichtssaal vernichtet hatte.

Phoenix und Maya wollten aber natürlich trotzdem Näheres herausfinden und Edgeworth helfen, auch wenn ein Teil dieses Willens auch von Inspector Gumshoe auferzwungen wurde. Dieser war wie immer mit den Ermittlungen betraut, sagte aber gleich von Anfang an, dass es wirklich schlecht für Miles aussah. Trotzdem glaubte er allerdings unerschütterlich an dessen Unschuld, was ich ihm eigentlich recht hoch anrechne. Er erwies sich sowieso als überaus kooperativ - den Kerl kann ich inzwischen wirklich schon total gut leiden. <3
Wir durften uns dann auch am See, also dem Tatort, mit dem wunderschönen Namen "Gourd Lake" umsehen, außerdem steckte uns der Inspektor wie das Opfer ausgesehen hatte und dass es schon einen Zeugen gab, der Edgey wohl belasten würde.
Am See selbst gab es kaum Interessantes zu sehen, weil noch Winter war (der 25. Dezember, also Weihnachten auch noch) und kaum jemand da war. Wir fanden allerdings eine Camperin namens Lotta Hart, die für Studienwecke mit ihrer Kamera Meteoritenschauer aufnehmen wollte. Ihre Ausrüstung war darauf ausgelegt, bei einem lauten Geräusch automatisch ein Bild zu machen, was ja schon mal ein netter Zufall war. Sie hatte dann auch tatsächlich von der Tat zwei Fotos, auf denen man aber bloß zwei Gestalten in einem Boot erkennen konnte. Lotta fiel dann allerdings ein, dass sie vielleicht doch auch selbst etwas gesehen hatte und verschwand zur Polizei, weil sie nun auch eine Zeugin war. Und wir hatten nichts davon, sie gab nicht mal einen kleinen Tipp über ihre Aussage. Meh.
Was auch noch wichtig erschien, waren aufkommende Gerüchte über ein Monster im See (wie bei "Nessie", nur dass es hier "Gourdy" genannt wurde). Dies war nur eine Nachricht, die sich bisher so nebenbei durch die Episode zog, wird aber bestimmt noch total wichtig werden. Ich wollte das auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.
Bei einem verlassenen Hotdog-Stand trafen Phoenix und Maya dann aber auf Larry Butz, der ja schon aus dem ersten Fall bekannt war. Dort erfuhren Maya und ich endlich, welche Verbindung Edgeworth und Phoenix zueinander haben - sie gingen gemeinsam zur Schule. Anscheinend hingen die beiden und Larry auch oft miteinander rum, es schien also tatsächlich so etwas wie eine Freundschaft gewesen zu sein. Damals war Edgey ein rechter Streber gewesen, weil er unbedingt in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte, der ein - jetzt kommt's - Defendant, also ein Verteidiger...anwalt (wie heißt denn das auf Deutsch?) gewesen war. Anscheinend hatte Miles Edgeworth immer davon geträumt, wie sein Vater denen zu helfen, die zu Unrecht angeklagt worden waren und damit für Gerechtigkeit zu sorgen. Und nun, 15 Jahre später, tat er genau das Gegenteil. Was war also geschehen?

Ein weiteres bekanntes Gesicht konnte uns zumindest ein bisschen bei dieser Frage helfen: Mr. Grossberg, der Anwalt aus dem Mia-Fall. Ich war ja begeistert, wie nun plötzlich wieder die alten Geschichten hochkamen, von denen man gedacht hatte, dass sie schon zu Ende erzählt waren. Auf Grossberg kamen wir übrigens nur, weil Maya das Bild des Opfers bekannt vorgekommen war und sie sich irgendwann erinnerte, dass der Kerl einmal bei Grossberg angestellt gewesen ist.
Der nette Herr erzählte Phoenix dann endlich ein paar Dinge, die uns später dabei helfen würden, Edgey zu verteidigen. Robert Hammond, so lautete der Name des Opfers, hatte nicht nur als Anwalt gearbeitet, er war damals auch der Verteidiger des Angeklagten gewesen, den Mias Mutter durch ihre spirituellen Kräfte ausgeforscht hatte! Wir alle wissen ja noch, wie die Sache dann endete und das bedeutete natürlich, dass Hammond den Fall damals gewonnen hat. Das alleine war ja schon eine Bombe, aber das wirklich Wichtige kam erst danach: Das Mordopfer, dessen Täter demnach dann auch nie gefasst bzw. verurteilt worden war, war der Vater von Miles Edgeworth gewesen, Gregory Edgeworth. Whoa! Ich war ganz hibbelig, wer hatte geahnt, dass all diese Dinge irgendwie zusammenhingen? Außerdem finde ich es spielmechanisch ziemlich gelungen, zwischendrinnen eine Episode einzubauen, die mit alledem gar nichts zu tun hatte, dafür aber Edgeworth schon mal als Charakter immens interessant gemacht hat. Da hat man dann die perfekten Vorraussetzungen für einen richtigen Knaller, was mir von diesem Fall ja auch versprochen wurde. ;)
Wie auch immer, es war an der Zeit, Edgeworth noch einmal wegen seiner Verteidigung vollzulabern und ein Foto von Mias Mutter sollte uns dabei helfen.

Miles Edgeworth entpuppte sich als handzahmes, gebeuteltes Kind - spätestens hier war mein Herz geschmolzen. Ja, mein Hass gegen ihn war definitiv ein etwas verfrühtes Urteil, ähem. Ich würde nicht sagen, dass ich ihn jetzt total liebe, aber.... nun, so ein bisschen vielleicht. Oder auch mehr.
Wo war ich? Ahja, der DL-6, wie der Mordfall um Gregory Edgeworth und Misty Fey in Kennerkreisen genannt wurde. Edgey rang sich dazu durch, davon zu erzählen und merkte auch anerkennend an, dass Phoenix ja wirklich schnell mit seinen Ermittlungen vorangekommen war. Das war ein Lob!(!!!) Jedenfalls erzählte Edgeworth, dass er den Mord an seinem Vater zwar mitangesehen hatte, sich aber einfach nicht genau erinnern konnte. Theoretisch wäre der gefasste Verdächtige aber der einzige gewesen, der es tun hätte können. Dass er davongekommen ist (und danach verständlicherweise irgendwo untertauchte), war nicht einmal die größte Scheiße daran - in genau drei Tagen, am 28.12., würde der Fall auch noch geschlossen werden. Nach genau 15 Jahren wäre das Verbrechen quasi verjährt und niemand konnte dafür noch zur Rechenschaft gezogen werden. War es also Zufall, dass genau jetzt der Anwalt des Angeklagten erschossen wurde? Ich denke nicht.
Lange Rede, kurzer Sinn, Edgeworth wollte Phoenix nun doch als Verteidiger. \o/ Offenbar hatte er es ihm auch von Anfang an zugetraut, aber wegen ihrer persönlichen Verbindung wollte er anscheinend nicht, dass unser Anwalt etwas von dem DL-6 erfuhr. Jetzt, da wir das schon selbst rausgefunden hatten, wars ja dann auch schon egal. ;0 Phoenix erwähnte noch, dass dies wenigstens die Möglichkeit war, sich bei Edgey für irgendetwas zu revanchieren, aber was dies war, weiß nur er selbst. Nicht mal Miles wusste es.^^ Das ganze Gespräch wurde dann rüde von einem Erdbeben unterbrochen, was völlig out of nowhere kam. Aber weil ich ja ziemlich raffiniert bin, fiel mir (wie vermutlich jedem anderen Spieler in dieser Situation ;D) gleich auf, dass dies auch eine dieser Sachen war, die wohl noch wichtig werden würden. Denn Edgeworth schien wirklich Angst zu haben und verkroch sich irgendwo am Boden. Würde mich echt wundern, wenn das nicht noch eine Rolle spielen würde. Vor allem weil auch Gumshoe später davon sprach.

Dem mussten wir nämlich dann Bescheid geben, dass Edgeworth sich für Phoenix entschieden hatte. Dabei teilte der Inspektor uns auch noch mit, dass die dämliche Lotta (die bis dahin gar nicht so dämlich war) aussagen würde, sie hätte Edgey beim Mord gesehen! D: Sie wollte auch ihr Foto so vergrößern lassen, dass man erkennen würde, wer die beiden Männer auf dem Boot waren. Und, was natürlich wichtiger war, wer die Pistole auf wen gerichtet hatte. Na das konnte ja heiter werden. Immerhin hatte aber der zweite Zeuge abgesagt, was ja schon sehr mysteriös war, aber für den Anfang erst mal voll okay. Immer ein Problem nach dem anderen.
Tja, als Gumshoe dann also nach Miles sehen wollte, weil der von deiner Erdbeben-Angst wusste, wurden wir in dieser präkeren Situation zurückgelassen. Aber es ist, wie Mia es gesagt hat: Wenn Edgey unschuldig ist, dann werden wir den Beweis dafür finden. Und diesmal mit mehr Herzblut, als wir es je hatten.

1 Kommentar:

  1. Hach, wie schade das du mit Edgy niemals wirst anbändeln können :D

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