Phoenix Wright: AA #5 - Diva

Der nächste Verhandlungstag im Fall "Steel Samurai" startete recht ungewiss für unsere Helden und mich. Es gab absolut keine Hinweise, was beim Mord von Jack Hammer wirklich passiert war - die einzigen ungelösten Dinge waren ohnehin bloß zwei Teller aufgegessener Steaks und ein mysteriöser Unfall vor 5 Jahren, der mit dem Opfer zusammen hing. Daraus kann sich ja nun wohl niemand einen Reim machen.
Als erster Zeuge wurde Sal Manella aufgerufen, der gruselig wie immer war. Das einzige, was aus ihm herauszupressen war, löste die Sache mit dem Essen: Offenbar hatten die Leute in Studio 2 eine 15-Minuten-Pause von ihrem Meeting, in der sie Steaks verdrücken konnten. Okay, rein theoretisch wäre es möglich gewesen, in der Zeit auch Jack Hammer umzubringen, aber da war immer noch die Sache mit dem versperrten Weg durch den Kopf des Maskottchens. Im Prinzip bedeutete das also nur, dass jeder außer Will Powers immer noch ein Alibi hatte und die Alternativen ausgingen. Zum Glück war aber Verlass auf den ehrenwerten Staatsanwalt Edgeworth, der es für eine gute Idee hielt, Cody Hackins in den Zeugenstand zu rufen. Das brachte dann nämlich vollkommen neue Fakten hervor, die unserer Verteidigung sehr viel gelegener kamen als der Anklage. Natürlich war es erst mal relativ hart, den verzogenen Fanboy zu knacken und der Wahrheit auf den Grund zu kommen, aber mit meinem raffinierten Kombinationssinn (*hust* Ich musste zwei Mal in der Lösung nachsehen) und vor allem Mias Hilfe klappte es nach einiger Zeit. Und ich habe, wie alle anderen im Gerichtssaal, echt nicht schlecht über die Enthüllungen gestaunt.
Prinzipiell lief alles auf zwei Details hinaus, die nur Cody mitbekommen hatte. Er hatte den Mord ja quasi beobachtet, schien sich allerdings nicht darüber bewusst zu sein, dass es eine echte Szene war. Natürlich, für ihn kämpfte da der Steel Samurai gegen jemanden... und verlor. Ja, das war das Schockierenste, das in diesem Fall bislang passiert war: Jack Hammer hatte das berühmte Kostüm geklaut und sich als Samurai verkleidet - ihn hatte die Sicherheitskamera aufgenommen.
Natürlich ahnte der Fanboy nichts von alledem und auch nicht davon, dass ein wichtiger Hinweis auf seiner neuen Kamera aufgenommen worden war. Normalerweise fotografierte Cody nämlich alle "Killing Blows" seines Vorbildes und hatte es auch diesmal vor. Mal davon abgesehen, dass es den Moment dann ja nicht gegeben hatte, schaffte es der Kleine auch nicht, überhaupt ein ordentliches Bild zu bekommen. Er hatte eine neue Kamera und kannte sich damit noch nicht so aus, weshalb bloß ein abgeschnittenes Foto vom Rücken des Samurai und der Umgebung aufgenommen wurde. Dort war allerdings deutlich eine "2" zu sehen - der Mord hatte in Studio 2 stattgefunden, nicht in Studio 1! Super Special Awesome Plot Twist!

Danach durfte Phoenix, diesmal wieder mit Maya, noch ein weiteres Mal die Studios untersuchen. Mit den neuen Erkenntnissen musste der Prozess nämlich natürlich erst mal wieder vertagt werden. Nun waren viele Alibis plötzlich unnütz und es gab immer noch ungeklärte Tatsachen.
Und Penny, der wir in den Studios wieder begegneten, erzählte auch gleich mal von dem mysteriösen Unfall, der damals stattgefunden hatte. Vor 5 Jahren war dort tatsächlich eine Person ums Leben gekommen. Anscheinend war es Hammers Schuld gewesen und ab da machte er nicht nur alles, was Dee Vasquez (die da offensichtlich dabei war) sagte, sondern wurde auch zum ewigen Bösewicht mit schlechter Bezahlung degradiert. Außerdem ewähnte Penny, dass Sal Manella der Dame auch völlig aus der Hand fraß, was schon auf eine mögliche Mittäterschaft hindeutete.
Jedenfalls sollte die Oldbag uns mehr über diese Ereignisse erzählen können. Na, ob die uns helfen würde? Es brauchte ein bisschen Überzeugungsarbeit, aber die Alte war eigentlich recht schnell weich gekocht. Zwar sagte sie uns Zeug, das wir eigentlich schon wussten - dass wegen Hammer jemand vor 5 Jahren gestorben ist - aber sie gab uns auch ein Foto, das von dem Vorfall existierte! Darauf sah man, dass jemand vom Zaun vor dem Trailer in Studio 2 aufgespießt worden war, ich wusste ja, dass da ein Ding verbogen ausgesehen hatte. Ha!

Mit dem neuen Beweis im Gepäck machten Phoenix und Maya sich auf den Weg zum Trailer und Dee Vasquez, die wohl die einzige war, die wirklich schildern konnte, was genau passiert war. Auf ihre wortkarge, überhebliche Art tat sie das auch, zumindest so ein bisschen. Dee war der Überzeugung, dass Jack Hammer den armen Tropf damals absichtlich über den Zaun gestoßen hatte und das machte eigentlich auch Sinn. Wäre das wirklich ein Unfall gewesen, hätte Hammer sich doch nicht so lange so derbe von Vasquez erpressen lassen... oder?
Leider hatte Phoenix sich mit dieser Konfrontation aber mal wieder zu weit aus dem Fenster gelehnt - Dee holte von irgendwoher verdächtig aussehende, schwarz gekleidete Männer, die uns beseitigen sollten. Die gute Frau Produzentin hatte nämlich offenbar ganz gute Kontakte zur Mafia (was auch der Grund ist, warum der Unfall/Mord/Wasauchimmer von damals niemals an die Öffentlichkeit kam). Phoenix und Maya steckten also in der Klemme, doch wie aus dem Nichts stürzte ein heldenhafter Retter in den Trailer und verhinderte das Schlimmste. Und dieser Retter war ausgerechnet Inspector Dick Gumshoe! Ich hätte ihn in dem Moment knutschen können. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet der Kerl, den ich am Anfang als inkompetenten Idioten abgestempelt habe, ein Held werden könnte? Das war super. :D Und die Sache mit Dee Vasquez musste ganz korrekt vor Gericht geklärt werden.

Das war auch die einzige Zeugin, die für den letzten Verhandlungstag aufgerufen wurde. Es war nicht unbedingt die schwierigste Aufgabe, Widersprüche in der Aussage der Produzentin zu finden, aber sie selbst war trotzdem eine harte Nuss. Ihre Art, jede Situation mit Ruhe und Überheblichkeit zu bewältigen, erwies sich als ein Problem.
Recht schnell fand Phoenix heraus, dass Dee und Sal Manella in der Pause kein Steak gegessen hatten und genügend Zeit gehabt hätten, Jack Hammer umzuziehen (vom Steel Samurai-Kostüm in sein eigenes), die Beweise zu vernichten und mit einem Van samt Leiche von Studio 2 zu Studio 1 zu fahren. Aber es gab keine Beweise dafür. Wo bei dem Spiel die Zeugen zu so einem Zeitpunkt normalerweise zu gestehen anfangen, hielt Dee Vasquez einfach die Klappe. Und damit war die Sache eigentlich vorbei. Sie wollte dann auch schon gehen, was ihr gutes Recht gewesen wäre, aber es gab zum zweiten Mal unerwartete Unterstützung: Ausgerechnet Miles Edgeworth hielt Dee im Zeugenstand fest - dabei hatte er keine Ahnung, wie er sie festnagel konnte (was ja auch nicht mal seine Aufgabe war!). Er wollte sie anscheinend einfach nicht davonkommen lassen und das war vermutlich trotz der starken Konkurrenz der größte Plottwist im ganzen Fall. :D
Irgendwie stellte der Staatsanwalt dann eher unabsichtlich die richtige Frage - eigentlich ging es nur darum, was Dee gemacht hatte, nachdem sie alle die Leiche gefunden hatten, aber hier verplapperte sie sich essentiell. Im Endeffekt kam heraus, dass sie dachte, Jack Hammer wäre verletzt gewesen und nicht Will Powers. Das konnte nur bedeuten, dass sie das Opfer, das ja extra humpelnd an der Sicherheitskamera vorbeigelatscht war, direkt vor dem Mord gesehen haben musste.
Die Frage, warum Hammer das alles gemacht hatte, wurde auch geklärt: Er wollte Dee eigentlich umbringen, um sich endlich aus ihrer Knechtschaft zu befreien und den Mord schließlich WP anzuhängen. Aber die Produzentin schafft es, ihren Angreifer ironischerweise über den Zaun vor dem Trailer in Studio 2 zu stoßen.
Also kurz: Jack Hammer starb auf dieselbe Weise wie er vor 5 Jahren jemandem das Leben genommen hatte (also nicht durch den Samurai Speer) und war eigentlich gar nicht so ein unschuldiges Opfer, wie alle geglaubt hatten. Die gute Ms. Vasquez war zwar auch kein unbeschriebenes Blatt, aber in diesem Fall auch nicht so wirklich der Bösewicht.o.O

Als das alles geklärt war und Will Powers Phoenix überglücklich dankte (ich wollte ihn wieder knuddeln), kam schließlich noch Miles Edgeworth daher. Wieder einmal wurde darauf hingewiesen, dass er und unser sympathischer Anwalt sich kennen, außerdem hatte er auch noch eine Botschaft: Phoenix sollte sich ab nun vollkommen von ihm fernhalten. Offenbar war Edgeworth auch selbst aufgefallen, dass er sich merkwürdig verhielt und gab zu, Gefühle wie Zweifel entwickelt zu haben. Seiner Meinung nach schadete das ihm und seiner Arbeit aber.
Mehr über diese Sache wird sich aber vermutlich beim nächsten Fall klären, der schon den wundervollen Namen "Turnabout Goodbyes" trägt. Laut meinen Quellen (also Leuten auf der Backloggery ;D) soll dies die beste Episode des Spiels sein. Ich bin sehr gespannt.