Freitag, 25. April 2014

Phoenix Wright: AA #4 - Alte Säcke und Bakterien

Beim letzten Mal hatten wir gerade den ersten, richtigen Klienten für die Anwaltskanzlei aufgegabelt und mussten erst einmal selbst den Tatort überprüfen. Bisher sah es nicht gut für den netten Will Powers aus - zumindest auf den ersten Blick schien nichts dagegen zu sprechen, dass er die Tat begangen hatte. Sein Alibi war nicht besonders gut und die Security Lady, sowie die Sicherheitskamera, konnten den Steel Samurai eindeutig mit der Tat in Verbindung bringen. Gut, eindeutig ist hier wohl etwas zu viel gesagt, denn wie vermutet war nur eine Gestalt mit der Maskierung des Schauspielers gesehen worden. Bis ich mich davon aber selbst überzeugen konnte, musste ich noch ein paar Laufwege tätigen.
Auf einem von diesen begegneten Phoenix und Maya einer Assistentin, die auf dem Filmset von "Steel Samurai" arbeitete und auch am Tag des Mordes anwesend gewesen war. Die gute Penny Nichols war wahrscheinlich die erste Person, die überzeugt war, dass Will Powers unschuldig war. Zwar war sie jetzt nicht übermäßig hilfreich, sagte aber zumindest aus, dass sie unseren Klienten in seinen Aufenthaltsraum gehen hatte sehen. Außerdem redete sie von dem Gefühl, dass jemand in den Studios gewesen war, der dort nicht hingehört hatte - also kein Schauspieler, Crewmitglied oder sonstiger Angestellter von dort. Das war natürlich etwas sehr vage, aber es war trotzdem erleichternd, mal einen anderen Verdacht zu hören als den Offensichtlichen. Richtige Beweise musste ich mir aber selbst zusammensuchen, und als ich es schließlich schaffte, das Foto von der Überwachungskamera zu ergattern, entdeckte ich noch einen weiteren Hinweis. Offenbar hatte die alte Security Lady uns nicht die ganze Geschichte erzählt, denn auf ihrem PC war eindeutig verzeichnet, dass die Kamera zwei Fotos aufgenommen hatte. Das erste war allerdings gelöscht... sehr mysteriös.

Jedenfalls zeigte die Aufnahme, die verfügbar war, eben nur undeutlich jemanden in der Aufmachung des "Steel Samurai" und das musste wohl für den ersten Prozess-Tag erst mal genügen.
Miles Edgeworth, we meet again. Man sollte meinen es gäbe keine anderen Staatsanwälte.
Der erste Tag vor Gericht war jedenfalls so witzig, ich hätte mir fast in die Hosen gemacht. ;0 Nachdem Inspektor Gumshoe den Fall diesmal ohne großartige Fehler geschildert hatte, wurde gleich die alte Security Lady in den Zeugenstand gerufen. Ihr Nachname war tatsächlich „Oldbag“ (voller Name Wendy Oldbag), was alle Beteiligten durchwegs irritierte. Ihre… spezielle Art trieb sogar Miles Edgeworth so ein bisschen in die Verzweiflung, was wirklich saukomisch war. Als sie zum Beispiel erzählen wollte, dass sie früher schon immer wegen ihrem Namen verarscht worden war, erhob der Staatsanwalt selbst Einspruch, weil er das Gelaber nicht hören wollte. xD Ich habe tausende von Screenshots von diesen Szenen, ich würde am liebsten alle hier irgendwie unterbringen. :D
Jedenfalls hatte die Oldbag dann trotzdem so ein paar Kniffe drauf – zum Beispiel war sie sich sicher, dass Will Powers der Mann im Steel Samurai gewesen sein musste, weil dieser auf dem Foto verdächtig humpelnd aussah und der Schauspieler sich Vormittags am Knöchel verletzt hatte. Das sah schon mal nicht gut für uns aus. Leider half es da auch nichts, wegen dem mysteriösen, gelöschten Foto der Überwachungskamera nachzuhaken – es kam heraus, dass diese nur ein Kind abgelichtet hatte, einen „Fanboy“, der sich offenbar laufend aufs Set schlich. Einem kleinen Jungen konnte man also nicht die Schuld zuschieben (vor allem weil der die schwere Tatwaffe wohl nicht benutzen hätte können) und sonst blieb nicht mehr viel. Phoenix beschloss also, die Oldbag einfach mal zu beschuldigen, die Tat auch begangen haben zu können, um irgendwie Zeit zu schinden. Lustigerweise schien nicht mal Edgeworth etwas gegen die Anschuldigungen auszusetzen zu haben. xD Da fand ich ihn dann doch auch so irgendwie cool. Auf jeden Fall war die Alte damit dann aber so unter Druck, dass sie ihre Aussage änderte: Offenbar waren am Tag des Mordes doch etwas mehr Leute anwesend gewesen, als zuerst angenommen. Neben den Schauspielern, der Assistentin, dem Fanboy und der alten Schachtel befanden sich auch noch der Director und der Produzent – neben anderen nicht genannten – in den Studios. Diese hatten allen nahe gelegt, das nicht zu erwähnen, aber die Oldbag wollte dann natürlich lieber auspacken, als des Mordes angeklagt zu werden. Edgy wusste übrigens davon auch nichts und fühlte sich wohl auch ein bisschen verarscht. Gott, das war alles so gut.

Mit diesen neuen Erkenntnissen musste der Prozess aber erst einmal vertagt werden. Ich hatte nun wieder Zeit, mehr über die Hergänge der Tat herauszufinden. Die Filmstudios waren da natürlich die beste (und einzige) Adresse dafür. Bevor wir herumschnüffeln konnten begegnete uns noch Penny, die gerade den Schacht, durch den der Fanboy immer reinkam, repariert hatte. In der Hoffnung, dass der vielleicht nochmal auftauchen würde (er hätte ja etwas sehen können) zerstörte Maja die Reparaturen am Schacht also wieder, bevor wir uns weiter umsahen. „Studio 2“ konnte nun auch betreten werden, es sah aber eher aus wie ein verlassenes Gelände, das von irgendjemandem bewohnt wurde. Auf einem Tisch standen noch gebrauchte Teller und vor dem Wohnwagen-Hütten-Ding war sogar ein kleiner Garten. Mir fiel auf, dass der Zaun da ein bisschen verbogen war, aber das schien für den Moment nicht wichtig zu sein. Aus dem Inneren des Trailers drang dann plötzlich ein laut rumpelndes Geräusch, allerdings war die Türe verschlossen. Ich hätte ja Penny, die nun als Vertretung für die Oldbag herhalten musste, Bescheid gesagt. Es hatte sich nämlich so angehört, als könnte da was passiert sein – stattdessen hielten wir aber die Klappe und hofften offenbar darauf, den Schlüssel für den Wohnwagen irgendwann klauen zu können. Im Endeffekt hat das Geräusch dann aber sowieso niemanden mehr interessiert... O.o
Da es ansonsten nichts zu tun gab, musste ich eine Weile ahnungslos herumwandern. Als ich alle Orte in den Filmstudios nochmal abklapperte, stieß ich dann durch Zufall auf den Director von „Steel Samurai“. In der Umkleide, wo Will Powers sich am Tag des Mordes ausgeruht hatte. Ich wunderte mich schon ein bisschen, warum da jetzt dieser… Sal Manella… plötzlich aufgetaucht war. Und noch mehr wunderte ich mich, dass dieser Typ tatsächlich ein Director sein sollte. Er sprach in 1337 und war vermutlich die klischeehafteste Darstellung eines japanischen Nerds, die ich je gesehen habe. Maja machte er auch noch voll an. Auf jeden Fall sagte er dann aus, dass er zum Tatzeitpunkt die ganze Zeit in einem Meeting gewesen war und das auch für den Producer (der übrigens als Frau betitelt wurde, die das Studio vor Jahren vor dem Ruin gerettet hatte) und die anderen Anwesenden – Sponsoren und sowas – galt. Etwas faul daran war aber die Angabe, dass er nicht einmal Zeit zum Essen gehabt hatte. Von wem waren all die Teller dann? Maja hatte auch schon gemeint, dass irgendwas mit den Essensresten nicht zusammenpasste, aber sie konnte genauso wenig wie ich etwas wirklich Konkretes feststellen.

Das Treffen mit dem unansehnlichen Kerl triggerte dann aber immerhin ein paar Dinge – die Oldbag war wieder da (weil sie nach genaueren Polizeiuntersuchungen nicht die Täterin sein konnte), der Fanboy namens Cody Hackins tauchte auf und die alte Schachtel wollte diesen endlich mal erwischen. So war der Zugang zu ihrem Wachhäuschen frei und wir konnten uns den Schlüssel für den Trailer in Studio 2 schnappen. Dort begegnete uns dann auch die Producerin Dee Vasquez, aus der nichts herauszubekommen war, so lange wir ihr nicht vom Director ein Skript besorgten. Nach getaner Arbeit verriet die Lady uns aber auch nur, dass alle im Studio 2 ein Alibi hatten. Das Maskottchen des Studios hatte bei einem Sturm nämlich seinen Kopf verloren, der zufällig genau auf dem Weg gelandet war, der zum Tatort geführt hätte. Selbst Zeitangaben konnten für diese Blockade bewiesen werden – das Alibi schien wasserdicht. Und für WP begann es noch düsterer auszusehen. Das war aber immerhin Grund genug für Maya, Mia wieder aus den Tiefen der… was auch immer zu holen und ihre erfahrene Seele half zumindest ein bisschen weiter. Sie konnte zumindest den Fanboy davon überzeugen, nicht vor Phoenix wegzulaufen, aber es waren trotzdem noch an die dreizehn Botengänge nötig, damit er auspackte. Einer davon involvierte die Assistentin Penny, die dabei nicht umhin kam, den mysteriösen Unfall von Jack Hammers anzudeuten – Details wollte sie allerdings partout nicht verraten. Das war womöglich der erste Part, den ich ein bisschen nervig fand. In den Studios rumzulaufen ist umständlich gewesen, weil die meisten Orte nur über andere erreichbar sind, man kann also zum Beispiel vom Mane Gate nicht zum Studio 2. Da muss man erst vor Studio 1 latschen, dann vor Studio 2 und erst danach kann man auch den Trailer betreten. Das wurde einfach anstrengend, wo ich doch für das Gespräch mit dem Fanboy dauernd die Locations wechseln musste. Und dann gabs nicht mal eine ordentliche Belohnung dafür! Neben der halbgaren nicht-Info von Penny erzählte Cody schließlich auch nur, dass er den Steel Samurai direkt bei der Tat gesehen hatte. Da alle anderen Personen, die irgendwie in den Vorfall verwickelt waren, ein Alibi oder eine zu schwache Statur hatten, blieb weiterhin nur Will als Verdächtiger. Echt bitter. Auch Mia war nicht allzu glücklich über den Hergang der Dinge, schien aber trotzdem darauf zu vertrauen, dass die Wahrheit ans Licht kommen würde. Zumindest nachdem sie Phoenix gefragt hatte, ob er wirklich an die Unschuld seines Klienten glaubte und ich ihn überzeugt mit „Ja“ antworten ließ. Daraufhin versprach Mia, auch bei der Verhandlung wieder zu erscheinen und die Untersuchungen waren abgeschlossen.

Ich weiß absolut nicht, wie wir das wieder hinkriegen sollen. Könnte WP doch der Mörder sein? Ich glaube wirklich nicht daran, aber weiß auch nicht, wen ich sonst verdächtigen soll. Am ehesten wohl Sal Manella oder jemand anderen, der im Studio 2 gewesen sein soll. Irgendwas scheint an dieser Sache einfach nicht zu stimmen, aber ich habe wirklich keinen Schimmer, was es sein könnte. Da bin ich ja mal gespannt auf die Verhandlung. 

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