Sonntag, 9. Februar 2014

FFFF - Das Jobsystem

Noch heute wird das spaßige Jobsystem in Final Fantasy 5 von den meisten Spielern – im Gegensatz zum restlichen Spielerlebnis – oft gelobt. Richtig neu war es dabei nicht, schon im ersten und im dritten Teil konnte man wählen welche Art Kämpfer man in der Party haben wollte, aber erst bei Nummer 5 hatte das System den richtigen Feinschliff bekommen und massenhaft Kombinationsmöglichkeiten offenbart.
Grundsätzlich funktionieren die Kämpfe in FF5 wie in jedem der früheren Teile: Eine Zeitleiste füllt sich und man wählt für jeden Charakter eine Aktion. Zu Beginn gibt es allerdings nur die Möglichkeit für den Angriff oder Items zu benutzen – zwei Felder im Kommandofenster sind leer. Die kann man füllen indem man die Party mit Jobs ausrüstet und diese mit AP, die man neben Gil und EXP in Kämpfen verdient, levelt. Jedes erlernte Joblevel bietet ein neues Kommando (zum Beispiel „Weißmagie“ oder „Stehlen“) und dieses kann dann jederzeit in die Kommandoleiste aufgenommen werden, ohne dass der Job ausgerüstet sein muss. Auf diese Weise kann man sich die Charaktere so heranzüchten wie man möchte und sich quasi die besten Fähigkeiten einer Profession herauspicken. Natürlich gibt es aber auch Einschränkungen – trainiere ich meinen Weißmagier nur bis zum dritten Joblevel, wird er niemals die wirklich starken Zauber anwenden können. Man sollte sich also schon auch Gedanken machen, was man vielleicht auf die höchste Stufe bringen möchte, um später nicht ein paar total schwache Allrounder-Charaktere rumlaufen zu haben. Ich hatte gerade bis zur Hälfte des Spiels einen "Hauptjob" für jeden, den ich dann bei einigen sogar gar nicht ausgetauscht habe, bis er nicht gemeistert war.

Natürlich hat man auch nicht von Anfang an alle Jobs zur freien Verfügung. Jeder Kristall, den das Böse zerstört, schaltet eine Reihe neuer Berufe frei – wir haben also immerhin noch was von unserer Unfähigkeit, die Dinger zu beschützen. :D Bei vier Kristallen, die 4 bis 6 Jobs verfügbar machen, kommen wir am Ende auf eine stolze Anzahl von 22, weil der „Freelancer“ (also jemand ohne Job) auch noch mit gelistet wird. Das ist für vier Charaktere eigentlich mehr als genug, man wird wohl in einem normalen Durchgang niemals alle Professionen zu Gesicht bekommen, aber die Qual der Wahl ist eigentlich ganz angenehm. Theoretisch erhöht das auch den Wiederspielwert, wenn einem die vielen Möglichkeiten im Gameplay Motivation genug sind. Schafft man es übrigens relativ viele Jobs zu meistern kann es auch sinnvoll sein, am Ende die Party als Freelancer gegen den Endgegner antreten zu lassen. Ihre Statuswerte sind dann nämlich nicht mehr von der Berufung abhängig, sondern vereinen quasi alles erlernte in einem. Kommandos kann man aber natürlich trotzdem nur zwei ausrüsten, selbst wenn da zehn zur Auswahl in der Liste stehen. Nachdem ich in Galufs Welt einen Punkt gefunden hatte wo sich ziemlich einfach AP sammeln ließen, beschloss ich diese Methode für mich zu benutzen. Nach mehr als zwei gemeisterten Berufen ergab das für mich einfach am meisten Sinn.

Beim ersten Kristall bekommt man jedenfalls eher so die konventionellen Berufe: Krieger, Weißmagier, Schwarzmagier, Mönch, …
Je weiter man voranschreitet, desto exotischer werden auch die Jobs, aber teilweise natürlich auch stärker. Beispiele dafür sind der Chemiker, der die Wirkung von Items verdoppelt und einige von denen auch zu wirklich krassen Gegenständen mischen kann, oder der Samurai, der mit mächtigen Katanas kämpft und die Gegner mit Gil beschmeißt, was echt übel Schaden macht.
Und weil das bestimmt alle total interessiert *hüstel* liste ich natürlich jetzt auch noch auf, was ich aus meinen Charakteren so gemacht habe. Ich sage es gleich vorneweg:  Der Nutzen war nicht immer der Hauptgrund für meine Wahl, manchmal wollte ich auch einfach nur was nehmen, was cool aussah und klang. Deshalb ist Galuf auch lange Zeit die total Gurke gewesen, ähem. Aber fangen wir bei Butz an.

Butz habe ich nach dem ersten Kristall ganz klassisch zu einem Krieger gemacht, weil ich so einen sowieso haben wollte und das Naheliegenste einfach der Protagonist war. Voll lahm eigentlich. Etwas später im Spiel hatte ich dann mit einem Boss solche Probleme, dass ich das Gefühl hatte, ich müsste mal an den Berufen schrauben und so kam ich auf die glorreiche Idee, noch einen Summoner haben zu wollen. Faris und Reina waren dafür nicht geeignet, weil ich deren Erstberufe unbedingt maxen wollte (dazu gleich mehr) und Galuf hatte schon zwei nutzlose Berufe, blieb also nur Butz. Und joa… das war die beste Entscheidung. Den Bosskampf habe ich geschafft und auch mein weiterer Weg war damit plötzlich um einiges einfacher. Ich konnte auch keine wirklichen Einbußungen bei Butz‘ Angriffen feststellen und die Beschwörungen machen auch trotz der ungewöhnlichen Jobkombination genug Schaden. Nachdem der Ritter gemeistert war habe ich Butz noch zu einem Samurai gemacht, einfach um seine Werte für den Freelancer weiter zu steigern. Ich wusste im Vorhinein noch gar nicht, wie unglaublich nützlich das "Gilschmeißen" ist und war dann total begeistert. Butz wird als Freelancer also hoffentlich ordentlich austeilen und einstecken können, hat aber gleichzeitig (aus Ermangelung eines Schwarzmagiers in meiner Truppe) wohl auch die stärksten magischen Angriffe.

Reina habe ich aus einer Laune heraus zu einem Mönch gemacht – ich wollte ihr was total Untypisches geben und etwas eindeutig nicht-magisches. Es wurde also der Mönch und heilige Scheiße, das war die BESTE ENTSCHEIDUNG EVURRR! Sie hat alles weggehauen, konterte Angriffe und war für zwei Drittel des Spiels mit Abstand der beste Damage Dealer der Party. Ohne sie hätte ich Kämpfe sehr viel öfter verloren. Ihren Job hatte ich nie gewechselt, weil ich auf diese Kampfkraft nicht verzichten wollte – nachdem er das höchste Level erreicht hatte, habe ich Reina zu einem Chemiker gemacht, weil ich dazu keine Waffen ausrüsten brauchte, wovon der Mönch ja profitiert. War wieder eine perfekte Wahl, vor allem weil der Chemist auch noch den "Drink"-Befehl hat. Da haut sich der Charakter bestimmte Items rein, die während eines Kampfes Stärke, HP oder Schnelligkeit ziemlich merkbar erhöhen. In Kombination mit dem Mönch ist das unglaublich genial. Als Drittberuf hatte ich für Reina dann noch den Ninja vorgesehen, um sie etwas mobiler zu machen und weiter Kraft zu tanken - außerdem kann sie so zwei der legendären Waffen schwingen! Sie wird als Freelancer also hoffentlich ein Powerhaus sein, das durch Items trotzdem richtig gut heilen und unterstützen kann.

Immer wenn es irgendwo Jobs zur Auswahl gibt brauche ich einen Weißmagier. Bei FF5 fiel die Wahl auf Faris, weil… eigentlich, keine Ahnung. Auf jeden Fall war das wie erwartet eine gute Wahl, als erster Charakter hatte sie ihren Job gemeistert und schmiss die fettesten Heilzauber raus. Zwischendurch hatte ich ihr den Zeitmagier gegeben, einfach um ein paar Zauber benutzen zu können, aber mit der Zeit (heh) lernte ich den Beruf richtig zu schätzen. Hast, Float und auch der Angriffzauber Komet waren in manchen (und später in allen Boss-) Kämpfen unabdingbar. Als dritten Job gab ich ihr dann den Jäger, mit dem man mit einem Bogen aus der hinteren Reihe Schaden machen kann. Und ich konnte erst gar nicht fassen wie viel Schaden das war. Mönch Reina, der bisherige Damage Dealer, konnte am Anfang der dritten Welt durchschnittlich 900 Punkte Schaden austeilen. Mit dem Gale Bogen konnte Faris den Gegnern oftmals ca. 1200 HP abziehen! Nachdem es dann auch noch den legendären Bogen gab musste ich sie dann mit einem Relic ausrüsten, das ihr automatisch den "Hast"-Zauber gibt, weil sie so unglaublich nützlich war, dass sie öfter zum Zug kommen musste. Faris wird als Freelancer also nicht nur richtig viel heilen und unterstützen, sondern kann dem Feind auch noch aus sicherer Entfernung Pfeile ins Gesicht donnern.

Ja, und dann Galuf, bzw. inzwischen Krile, die ja alle seine Job-Skills bei seinem Tod übernommen hat. Ich habe mit ihm als Blaumagier gestartet, weiß der Geier wieso. Der Beruf an sich ist ganz cool, aber gerade für den Anfang nicht allzu empfehlenswert. Zwar lernt der Charakter so insgesamt wohl mehr Blaumagie von Gegnern, aber wirklich anwenden kann man die gerade zu Beginn nicht oft. Die haben meist höhere MP-Kosten und sind halt sehr speziell. Ich hätte Galuf zur Ergänzung irgendwas wirklich Gutes geben sollen (zum Beispiel den Summoner, den Butz dann hatte), aber was hab ich gemacht? Ich teilte ihm den Sorcerer, also sowas wie einen Schwertmagier zu, der bisher der nutzloseste Beruf war, den ich je ausprobiert hatte. Prinzipiell ist er schon ganz nett, aber sicher kein Ersatz für einen Schwarzmagier, was eigentlich mein Gedanke dabei war. Immerhin wird das Schwert ja eben mit der erhaltenen Schwarzmagie verzaubert, aber wenn der magische Angriff nicht so stark ist, bringt einem das nichts. Warum auch immer ein Charakter, der ein Blaumagier war, nicht so hohe magische Angriffswerte hat. o.ô Wie auch immer, als dritten Beruf teilte ich Krile (Galuf hatte nicht mehr die Ehre) den Dragoon zu. Auch wenn der keine Magie benutzt leidet dieser Wert nicht wirklich unter dem Job, aber bringt dafür mehrere Vorteile, die ich für Krile wollte. Ein Lancer, wie es in meiner Spieleversion heißt, bekommt eine richtig hohe Verteidigung, den altbekannten "Jump"-Befehl und kann mit Speeren gut austeilen. Das war dann definitiv mein Lieblingsberuf für Krile. Sie habe ich übrigens schon als "Freelancer" ausprobiert - mit dem Jump-Befehl und dem legendären Schwert Excalibur für die Schwertmagie. Hat bisher super geklappt, auch wenn ich Letzteres mit dem neu erlernten "Flare"-Zauber noch gar nicht ausprobiert habe. Ich denke aber die ganze Sache funktioniert wirklich wie ich es mir vorgestellt habe.

Das Jobsystem allgemein bietet also viel Raum zum Tüfteln, aber auch um Fehler zu machen. Zum Glück werden die nicht hart bestraft, weil gerade die frühen Berufslevels nicht viel Zeitaufwand darstellen. Einen Job zu meistern ist aber nicht so einfach, da braucht man dann schon nochmal einen ganzen Batzen Geduld.
Auf jeden Fall ist dieses System zu Recht eines der beliebtesten der Reihe – nach dem fünften Teil gab es diese Art von Gameplay nur noch in FFX-2, was das Spiel in den Augen vieler auch besser gemacht hat als es eigentlich ist. Die Sammelwut und die Vielzahl an Möglichkeiten bieten irgendwie immer wieder Motivation und unglaublich viel Spielspaß.

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