Samstag, 29. Juni 2013

Die Reise durch Himmelsrand - The Elder Scrolls V

Ich habe mir "The Elder Scrolls V: Skyrim" damals gleich am Tag des Releases für die XBox 360 geholt. Als absoluter Fan des Vorgängers erhoffte ich mir eigentlich ein Spiel, das genau wie "Oblivion" ist, nur vielleicht noch ein bisschen besser. In den meisten Punkten wurde ich hierbei auch nicht enttäuscht, aber dazu komme ich erst nach dem Reisebericht von Sven dem Nord. ;)


Okay, ich startete damals eigentlich mit einem weiblichen Charakter, der schon einiges erleben durfte. Nach der vereitelten Hinrichtung landete Lucille in Weißlauf, wie es die Hauptquest vorschrieb. Praktischerweise war dort gleich mal die Kämpfergilde (bzw. die "Gefährten"), die ich immer gerne mache. Die Questline selbst war in Ordnung, aber viel wichtiger war, dass Lucille dort ihren Ehemann Vilkas (oder Whiskas, wie ich ihn nenne), fand. Bestärkt durch diese ersten Erfolge ließ ich meinen Charakter der Diebesgilde beitreten und das war dann ganz furchtbar ärgerlich. Ich bin gerade im Schlossknacken und Taschendiebstahl immer schon schlecht gewesen und durch diverse Bugs hatte ich mit manchen Quests wirklich Probleme. Zum Beispiel wollte ein Ladenbesitzer einfach nicht ins Bett gehen und lauerte mir selbst um 2 Uhr Morgens noch hinter seiner Theke auf. Als der dann endlich mal schlafen ging, wurden mir die Gegenstände plötzlich nicht mehr als Diebesgut angezeigt - dabei musste ich einen bestimmten Wert zusammenklauen, um voran zu kommen. Nach diesen Erfahrungen ließ ich Skyrim erst einmal eine ganze Weile ruhen...

...um einige Monate später mit einem neuen Charakter anzufangen. Sven, der Nord, hatte offenbar die Bestimmung, das wahre Drachenblut zu werden. Wie alle meine "Elder Scrolls"-Charakter war er ein Schleicher, der mit Pfeil und Bogen lautlos aus der Ferne töten konnte und im Notfall dann mit einer Einhandwaffe und einem Zerstörungszauber den Rest erledigte.
Erst einmal war ich recht orientierungslos und machte ein paar zufällige Dungeons, die mir auf dem Weg begegneten. Irgendwann landete ich in Winterfeste und beschloss der Magiergilde, bzw. der Akademie von Winterfeste, beizutreten. Eigentlich mag ich die Magiergilde meist nicht so, da meine Charaktere eben nur im Gebiet "Zerstörung" was drauf haben. Alles andere benutze ich ja nie, aber ich brauchte erst mal eine klare Abgrenzung von der verpfuschten Diebesgilde und war da mit den Zauberern ganz gut dran.
Während der Zeit in der Akademie versuchte ich eine passende Frau für Sven zu finden. Meine Favoritin wurde leider im Laufe der Quest umgebracht. ;0 Außerdem ist mir eines in einem "Elder Scrolls"-Spiel auch immer sehr wichtig: Eine Heimatstadt zu haben. Ich hatte mir schon einige der größeren Städte angesehen, aber der Funke sprang nie so richtig über. Die nördlichen Gefilde waren mir viel zu verschneit, und das ist einer meiner größeren Kritikpunkte an diesem fünften Teil der Reihe. In Oblivion gab es "Bravil", das hübsche Blockhäuser hatte und als einziges verschneites Städtchen einen gewissen Charme hatte. In Skyrim hat man den verdammten Schnee überall. Zumindest fast.
Winterfeste, Dämmerstern und Windhelm fielen also wetterbedingt weg; Weißlauf war mir zu langweilig zum Wohnen (weil es die erste Stadt ist, die man findet), Rifton wollte ich wegen der blöden Diebesgilde nicht und Einsamkeit war mir zu düster und hoch gebaut. Morthal fand ich wirklich charmant, weshalb ich hart gearbeitet hatte, um Sven dort zum Thane zu machen - leider erfuhr ich erst später, dass man dort kein Haus haben kann. <_<
Ich hatte also hin und wieder Rückschläge und ein paar Probleme, einen Platz für mich (und Sven) in Himmelsrand zu finden, aber erst einmal galt es ohnehin, Erzmagier zu werden. Um alles andere konnte ich mich später kümmern.

Nachdem die Akademie in Winterfeste erfolgreich abgeschlossen war, beschloss ich, Sven zur Dunklen Bruderschaft zu schicken. Ab da war dann der Moment gekommen, wo sich das Schicksal zum Guten wenden sollte. In der ersten, "richtigen" Quest für die Assassinen musste mein Nord nach Markarth reisen. Schon kurz vor der Stadt sah ich die großen Felsen und goldenen Monumente. Ich war überwältigt als ich Markarth betrat und wusste im nächsten Augenblick, dass mich hier nichts mehr wieder wegbringen konnte. Es war der perfekte Ort für Sven und zufälligerweise wartete hinter einer der Türen auch die perfekte Frau. Ich erledigte schnell die Aufgabe, die Muiri der Bruderschaft gegeben hatte und heiratete sie gleich danach. Praktischerweise hieß das auch, dass Sven jetzt erst mal einen Schlafplatz in der wundervollsten Stadt von Tamriel hatte. Später wurde er natürlich Thane von Reach und kaufte ein eigenes Haus in Markarth, wo er mit Muiri und einem Hausjarl fortan glücklich und zufrieden leben würde. Davor galt es aber natürlich noch, der Dunklen Bruderschaft zu neuem Ruhm zu verhelfen und Himmelsrand vor den Drachen zu retten.
Die Questlinie der Bruderschaft war ja in "Oblivion" wirklich cool und Astrids Verrat überraschte mich jetzt hier nicht wirklich. Trotzdem war die Assassinen-Route bestimmt eine der besten im Spiel und brachte mir vor allem die nützlichsten Gegenstände für meinen Spielstil - mit Boni auf Schleichen, Bogenschießen und Leichte Rüstung. :3
Außerdem erhielt ich das wundervolle Pferd Schattenmähne, das wirklich jederzeit tapfer für mich gekämpft hat. Heilige Scheiße, beim ersten Kampf gegen Alduin hat es den Drachen unaufhörlich mit den Hufen behämmert - ich hatte echt richtig Angst, dass das Pferd diese Begegnung nicht überlebt. Und ich liebte es umso mehr, als es am Ende beinahe unversehrt wieder vor mir stand und wir quasi mit vereinten Kräften gerade den Weltenfresser in seine Schranken gewiesen hatten.
Was mich auch gleich zur Hauptquest bringt. Die wollte ich nämlich fortführen, nachdem Sven auch der offizielle Zuhörer der Mutter der Nacht geworden war.

Dies ist nun ein Punkt, den ich absolut positiv hervorheben möchte: Nach einer kleinen Anlaufzeit wird die Hauptquest wirklich extrem cool (während ich die in Oblivion nie besonders spannend fand). Spätestens als ich zum "Throat of the World" kam und erkannte, dass die Graubärte eigentlich von einem Drachen angeleitet werden, war es richtig toll. Ich hatte ehrlich Gänsehaut, als Paarthurnax vor mir auftauchte und verliebte mich quasi sofort in ihn. ;0 Ich verstehe wirklich absolut nicht wie man so grausam sein kann und wirklich mit dem Gedanken spielen würde, ihn zu töten. Denn dies kann man in einer optionalen Quest für die "Klingen" wirklich tun - das kam für mich natürlich absolut nicht in Frage. Ich habe sowieso in allen Spielen irgendwie eine Schwäche für (verbündete) Drachen und Paarthurnax ist wirklich außergewöhnlich cool. Später erhielt ich im Zuge der Hauptquest auch noch die Möglichkeit einen Drachen zu fangen und mit ihm nach Sovngarde (das Totenreich der Nord, in dem die ehrenvollen Seelen Frieden finden sollen) zu fliegen. Ich war hellauf begeistert!
Jedenfalls musste Sven am Ende eben durch Sovngarde reisen, um Alduin zu finden. Der hatte sich dort verschanzt, um seine Kräfte wieder voll zu erlangen und verschlang munter die armen Seelen der Toten. Aber Sven, stolzer Erzmagier, Zuhörer und Drachenblut, würde das natürlich unterbinden. Er musste noch eine Prüfung bestehen und erlangte dann die Hilfe von drei tapferen Krieger-Seelen, die schon einmal gegen Alduin gekämpft hatten. Der Kampf war ziemlich cool gestaltet, aber zum Glück nicht wirklich schwer. Ich hatte durch diverse Quests und Fähigkeiten (Leichte Rüstung fast auf Maximum) so einen widerstandsfähigen Charakter, dass nicht mal ein Heiltrank verbraucht werden musste. Obwohl ich die meiste Zeit nur blind auf Alduin eingeprügelt habe, nachdem ich ihn mit einem Drachenschrei auf den Boden befördert hatte.

Alles in allem war Skyrim für mich ein wundervolles Abenteuer, das durch die Hauptquest wirklich noch einmal einen positiven Schub bekommen hat. Vieles hat "Oblivion" für mich besser gemacht - die Welt an sich hat mir besser gefallen, die Oblivion-Tore konnte man (im Gegensatz zu den Drachen) freiwillig in Angriff nehmen und die Bedienung der Menüs und der Weltkarte erschienen mir einfacher. Dafür hatte Skyrim eine weitaus interessantere Geschichte, ansprechendere NPCs und ein paar sehr coole Neuerungen wie das Heiratssystem. Im Grunde genommen sind meine Kritikpunkte an Skyrim zwar vorhanden, nehmen aber kaum Einfluss auf meinen durch und durch positiven Eindruck davon. Das Spiel ist ein einziges Abenteuer, in dem man selbst sein Schicksal schmiedet und hunderte von Stunden nach Schätzen und Geheimnissen sucht.
Sven konnte sich nach der Weltenrettung jedenfalls nach Markarth zu seiner wundervollen Frau zurückziehen und seinen Lebensabend genießen. Vielleicht schicke ich ihn aber auch irgendwann wieder hinaus in die Wildnis, um doch noch sein Glück bei der Diebesgilde zu finden oder mehr von den Daedrischen Artefakten zu finden. Ganz Himmelstrand steht mir offen und ich bin noch weit davon entfernt, jeden Winkel davon erkundet zu haben.

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